Italské Alpy 2008 - Trasa 2 (Falcade - Torcegno)

Heute führt die Strecke durch die südlichen Dolomiten und erwartet uns mit zwei wirklich schweren Bergen. Zuerst steigen wir auf den Passo Valles (2033 m), von dem wir bereits einen Teil der Höhenmeter am Vortag erobert haben. Aber heute wird es nicht so gemütlich, denn die Neigung der Straße schwankt praktisch ständig zwischen 8-9%, und einige Abschnitte (wie zum Beispiel an der Abzweigung zum Passo San Pellegrino) sind eine echte Willenskraftprobe. Die Ausblicke sind nur auf eine Seite, wo sich unter uns ein tiefes Tal öffnet, das von der Bergkette des Monte Focobon abgeschlossen wird (man kann ihn schön vom Campingplatz in Falcade sehen). Vom Gipfel, wo eine Holzkapelle ins Auge fällt, folgt ein gleichfalls steiler, aber kurzer Abstieg entlang des schönen Bergbaches Travignolo (ähnlich wie die Bíla Opava unter Praděd). Er bringt uns in die Tourismusregion Paneveggio. Wir fahren weiter auf der Ebene um den großen Stausee. Die Ebene endet nach ein paar Kilometern, und durch einen weiteren Abstieg gelangen wir in die bekannte Stadt Predazzo, die an der Grenze der Täler Val di Fiemme und Val di Fassa liegt. Wir fahren durch das erste. Neben Predazzo gibt es hier ein weiteres bekanntes Zentrum - Cavalese und viele kleinere Dörfer. Das Tal liegt in einer Höhe von 1000 m und bietet hervorragende Bedingungen für Skiabfahrten sowie für klassisches Skifahren und Berg-Radtourismus. Nach diesem erholsamen Abschnitt werden unsere Beine wieder richtig gefordert. Wir müssen nämlich den südlichsten Zweitausender der Dolomiten überwinden - Passo Manghen (2047 m), mit dem sich die Radfahrer in diesem Jahr beim Giro auseinandersetzen mussten. Der Weg, der durch das bewaldete Tal führt, ist zunächst einfach, wird aber etwa in der Mitte deutlich anstrengender, wobei sich die Straße fast halbiert (der Wald bleibt). Der mörderische Neigungswinkel von 9-10% hält bis zum Gipfel an, wobei die letzten Kilometer zwischen den Bergwiesen sehr schön sind. Der Verkehr auf der Straße ist minimal. Wir zählen mehr Kühe als Autos. Die Berge um den Pass gehören am Rande zu den Lagorai und haben für die Dolomiten ein untypisches Aussehen, das eher an die Roháče erinnert. Die Abfahrt vom Manghen ist ein großes Erlebnis. Es macht Spaß, auf der kurvenreichen Straßen "dem Niemandsland" zu fahren, und wer ein Fan schneller Geschwindigkeiten ist, kommt am unteren Teil der Abfahrt auf seine Kosten, wenn es wieder richtig vorwärts geht. An der Kreuzung oberhalb von Telve setzen wir die Abfahrt nicht fort, sondern biegen rechts ab und beenden die Etappe ein Stück über dem Dorf Torcegno.