Galtür mit dem Fahrrad

Alle Etappen: https://web.bikemap.net/c/416494

Hier kommt eine der faszinierendsten, aber auch eine der schwersten Touren im oberen Paznaun, geeignet nur für konditionell starke Biker auf hohem Fahrtechnik-Niveau. Das Muttenjoch, ein 2620 Meter hoher und hochalpiner Übergang ins Ochsental, verlangt mit einer 350 Höhenmeter-Tragepassage alpine Erfahrung und Trittsicherheit, belohnt aber mit tollen Blicken in eine steinerne Welt und einer sagenhaften Trailabfahrt, die erst kürzlich von den Guides der Ischgl Bike Academy soweit hergerichtet wurde, dass man jetzt mit Courage den supersteilen, aber glatten Trail hinunter driften kann. Nach kurzer, ziemlich schwieriger Auffahrt folgt eine weitere berauschende Trailabfahrt zur Heilbronner Hütte, der logischen Einkehrstation auf dieser ausgewachsenen Tagestour. Dann rollt man auf der langen Schotterstraße hinunter zum Zeinisjoch und auf dem Talweg wieder nach Ischgl.

Radfahrer können vom Zeinisjoch auf der alten Passtrasse direkt nach Partenen im Montafon abfahren. Der Umweg über die Silvretta-Hochstraße ist in der Auffahrt attraktiv und nur im letzten Abschnitt steil, bietet oben dann Rummel  am Rande des nüchternen Stausees und daneben eine große Dauerbaustelle, wie auch stellenweise in der ansonsten reizvollen Serpentinenabfahrt. In Partenen stößt man auf den Montafon-Radweg, der bestens ausgeschildert, auf unterschiedlichem Grund, mal rechts, mal links von Straße und Bach durchs künstliche Idyll (kanalisierter Bach, Hochspannungsleitung inmitten des schmalen Tales, intensiv gemähte Wiesen, luxuriös hergerichtete Häuser) des Montafon bis Bludenz führt. An der Stadt vorbei, die stattliche Ill entlang, wechselt man für den kürzesten Weg nach Feldkirch die Flußseite, sonst kommt man im Zickzack etwas ins Hinterland ab und kann erst bei Nenzing wieder  hinüber ans andere Ufer. Durch Auwald in Autobahnnähe, an einigen schönen Raststellen an Baggerseen vorbei, gelangt man ins hübsche Feldkirch und durch die Fußgängerzone auf den langen Schlussabschnitt der Etappe: stets völlig flach  geht es, häufig auf Flussdämmen oder direkt daneben auf Schotter oder Asphalt zunächst bis zur Mündung der Ill in den Rhein und dann an diesem entlang im breiten Tal, die Bergwelt hinter sich zurücklassend bis in die Nähe des Bodensees und dort beschildert Richtung Bregenz, an dessen Rand drei große, stark frequentierte und wenig attraktive Campingplätze zur Auswahl stehen. Siebzehnte von zwanzig Etappen einer Fahrradtour rund um die Schweiz. Vom Hochgebirge hinab  ins flache Rheintal führt die Strecke, wobei die meisten Höhenmeter auf der Passstrecke verloren gehen, so dass man, nach Erreichen des Montafon stets auf Radwegen nur noch selten und kurzfristig ins Rollen kommt und sich die überlange Etappe gegen Ende etwas zieht.