Dookoła Polski 20 dzień ( Marcinowo(?)-Giby )

20. Tag Samstag, 22.07.2011

Distanz ca. 130 km (108,1) Zeit ca. 7 Std. Ø Geschwindigkeit ca. 18 km/h Max. Geschwindigkeit ? km/h

Falls das jemand liest, wird vielleicht auf die ungewöhnlichen Statistikdaten dieses Tages achten. Warum, erkläre ich später.

Am Morgen Sonnenschein, aber die Wolken ziehen stündlich dichter auf. Trotz durchgehenden Regens seit Gołdap ist die Strecke sehr malerisch zwischen Hügeln und Seen. Umgestürzte große Pappeln entlang der Straße zeugen von einem mächtigen Sturm, der hier durchgezogen ist.

Eine aufwärmende Regenschutzpause an einer Haltestelle. Tradition! Eine weitere zum Probieren traditioneller Kartacze. Das Thermometer zeigte dort 13 ºC, brr! Schließlich befinde ich mich am polnischen Kältepol.

Ich fahre immer mehr frierend und durchnässt. Oft träume ich von einem warmen Bad in der Wanne oder zumindest einer Dusche. Ich beschließe früher als üblich die Etappe in einer Unterkunft zu beenden. Leider ist unterwegs nichts zu sehen.

Ich beschließe bis Sejny zu fahren und dort zu suchen. Auch Fehlanzeige, aber man verweist mich zum Campingplatz nach Giby.

In Sejny erledige ich Einkäufe und während ich das Fahrrad vor Diebstahl sichere, setzte ich meine Statistikdaten vom Tag im Kilometerzähler zurück. Ich muss Bikemap vertrauen, zumal ich heute einmal nicht verirrt habe.

Am Ziel angekommen, stimmen die freundlichen Besitzer einem Übernachten im Häuschen zum Zeltpreis zu.

Auf dem Campingplatz am See Gieret war ich praktisch allein.

Der Traum von einer Dusche wird erfüllt. Manchmal braucht es wirklich nicht viel zum Glück.

Ein nostalgischer Abend zuerst bei Bier und Gesprächen mit den Gastgebern über meine Reise und die für sie nahen Bieszczady.

Später beim Spaziergang und im Häuschen in Begleitung von Radio „Trójka“ und Liedern von Amy Winehouse, die leider an genau diesem Tag verstarb.

Unterwegs kommen gerade an solchen schweren Tagen viele Gedanken hoch.

„Warum sich so quälen, man kann das alles oder sogar mehr leichter und schneller im TV und Internet sehen.“

Aber das wäre wie an einem Lutscher nur die Verpackung zu lecken. Um alles, was ich unterwegs erlebe, intensiver aufzunehmen, verzichte ich sogar fast auf die Sonnenbrille.