Tour durch die Region der relativen Unerreichbarkeit

Tour-Fotos: www.flickr.com/photos/flugelch/albums/72157670627905444

Nicht-Autobesitzer haben es nicht leicht in dieser Gegend. Die Regionalverbundsnetze weigern sich zwischen Südmecklenburg und Nordost-Brandenburg (Prignitz) ehemals bestehende Verbindungen aufrecht zu erhalten, wobei einige brandenburgische Stichstrecken wie ängstliche Finger in das Grenzland ragen. Nordwärts, in Mecklenburg, hat man schon lange alle Strecken stillgelegt. Auch eine Querverbindung - die Südbahn zwischen Malchow und Parchim - gibt es seit einem Jahr nicht mehr. Zwei Autobahnen (Berlin-Hamburg + Berlin-Ostsee) durchschneiden das Gebiet und zwei Bahnstrecken begrenzen es. Die Autobahnen wirken sich offenbar sehr negativ auf die Lebensqualität in den umliegenden Dörfer aus. Touristisch erschlossene Gebiete wie die Müritz und die Seenplatte der oberen Havel-Gebietes befinden sich in sicherer Entfernung. 

Etwa 100 km - unterbrochen von vielen Foto-Stops -  habe ich in 8 Stunden bei warmen Temperaturen, Rückenwind und zum Teil sehr schlechten Wegverhältnissen von Waren-Müritz nach Parchim durch Südmecklenburg und Nordbrandenburg (Prignitz) zurückgelegt. Es war recht menschenleer jenseits der Müritz-Region. Der Aussichtsturm auf dem Ruhner Berg war die verlassenste Sehenswürdigkeit, die ich je gesehen habe. In meinem Zielort Parchim hat es mir gut gefallen. Es war eine sehr abwechslungsreiche und schöne Tour. Auf 100 Kilometern sind mir, abgesehen vom unmittelbaren Müritz-Umfeld, keinerlei Radler begegnet. Bemerkenswert war die 800 Jahre alte Mecklenburgisch-Brandenburgische Grenze bei Meyenburg, welche sich deutlich auf dem Weg abzeichnete.