Route könnte gelogener kaum sein.
Da aber jedoch von Kompetenz in der Verkehrskartografie für Räder keine Rede sein kann, hier also mal eine Annäherung, wo entlang wir 2020 gelitten haben.
Polen ist inzwischen stark zersiedelt und dementsprechend nicht sehr pittoresk. Breslau hat uns sehr gut gefallen und auch Lodz war eine schöne Erfahrung. Die polnische Gastronomie ist selbst wenn man Pierogi mag, immer wieder gar nicht so toll für Vegetarier. Eine der Haupterfahrungen ist ja, dass gutes Essen in der Fremde zu finden einfach eine totale Lotterie ist und bleibt. Das Problem potenziert sich mit jedem Teilnehmer, da mehr Leute sich verlässlicher absprechen wollen, wann es was zu Futtern gibt und in welcher Größenordnung.
Tschechien ist schon wesentlich hübscher und ebenfalls immernoch paradiesisch günstig, vor allem was das schnelle Bierchen am Wegesrand angeht. Die Strategie für Fernradrouten ist nach Knotenpunkten orientiert und super beschildert.
Ein nicht erkanntes Problem überall ist, dass Radwanderer halt weder ständig über Stock und Stein durch die Pampa wollen, noch Wochenlang auf Fernstraßen verblöden. Über die Mischung wird immer im Augenbllick entschieden, und dafür hätte ich gerne bessere Entscheidungshilfen. Steigungsprofile und Umwege abzuschätzen dauert zu lange, Infos dazu zwischen Smartphones zu teilen ist umständlich.
Der deutsche Teil - das muss man sagen - ist landschaftlich ein Träumchen. Die Oberpfalz und Franken könnten wirklich sehr lebenswert sein - wären da nicht die Oberpfälzer und die Franken. Es ist schon beschämend, wie krass unfreundlich viele gastwirte dort sind im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn.
Wir hatten auf der Tour in vier Städten Zimmer zur Verfügung (Warschau, Breslau, Prag, Fürth) statt unserer Zelte und auch jeweils 2-3 Nächte gebucht, sodass wir ganze Tage ohne Gepäck zur Erkundung der Städte hatten. Obwohl wir zufällig immer Samstagabend in die Metropolen eingefahren sind, haben wir Corona- und truppenbedingt nie so die volle nightlife experience.
Zum Endspurt sind wir übrigens von Ochsenfurt (17:10h) bis nach Veitshöchheim-Birkental (18:30h), also ~30km in 80 Minuten geschossen.