Die ehemalige Trasse der historischen Boxteler Bahn führt uns von Goch in die Römer– und Siegfried-Stadt Xanten mit ihrem geschichtsträchtigen Altstadtkern und dem Freizeitzentrum an der Xantener Südsee. Die kleine Fähre „Keer Tröch“ bringt uns über den Rhein, wo wir unsere Tour durch die Rheinauen nach Rees, der ältesten Stadt am unteren Niederrhein, fortsetzen. Hier überqueren wir erneut den Rhein mit einer kleinen Fähre, und über den Wallfahrtsort Marienbaum und Uedem geht es dann wieder zurück nach Goch.
Wir verlassen Goch in östliche Richtung und fahren zügig entlang der Landstraße nach Uedem. Die Straße wurde auf der alten Trasse der Boxteler Bahn gebaut und verläuft deshalb bis nach Uedem schnurgerade. Kurz hinter Uedem wurde die Trasse vor einigen Jahren zu einem Radweg ausgebaut. Leider fehlen hier aus Kostengründen einige Brücken, so dass uns trotz des Bahntrassenradwegs einige Höhenmeter nicht erspart bleiben.
Nach ca. 25 km erreichen wir die Colonia Ulpia Traiana, wie Xanten von den Römern genannt wurde. Draußen am Stadtrand befindet sich der Archäologische Park Xanten. Wenig später passieren wir den Wall, der die gesamte Altstadt umgibt. In vielen Bereichen sind noch die Stadtmauer, Stadt– und Wehrtürme gut erhalten.
Am Marktplatz bewundern die historischen Gebäude in seinem Umfeld, wie das z. B. das Gotische Haus aus dem 16. Jh. und die Barock-Kirche der evangelischen Gemeinde. Hauptanziehungspunkt ist hier im Zentrum der Dom St. Viktor, eine doppeltürmige und fünfschiffige Basilika mit romanischen und gotischen Stilelementen, die über dem Grab des christlichen Legionärs und Märtyrers Viktor errichtet worden sein soll.
Wir verlassen den historischen Stadtkern und radeln vorbei am Haupteingang des Archäologischen Parks, neben dem der Hafentempel und das Amphitheater sichtbar werden. Einige hundert Meter weiter stoßen wir auf die Xantener Südsee. Direkt neben dem kleinen Hafen befindet sich das Restaurant Plaza del Mar mit zahlreichen Außenplätzen, von denen aus wir bei einer kleinen Erfrischung einen herrlichen Blick über den See auf das gegenüberliegende Ufer mit dem Strandbad und Freizeitzentrum "Xantener Südsee" haben.
Weiter geht es durch die Xantener Beek zum Anleger der „Keer Tröch“. Wir schiffen ein und überqueren Vater Rhein. Auf der anderen Seite des Stroms erwartet uns Bislich, das idyllische „Dorf am Deich“. Wir folgen dem Strom weiter stromabwärts, genießen den Blick über die ausgedehnten Rheinauen und halten Ausschau nach den Störchen, die hier inzwischen wieder sehr verbreitet sind.
Auf dem Rheindeich nähern wir uns Rees, einer kleinen rechtsrheinischen Stadt, die schon alleine durch ihre schöne Lage auf einer Anhöhe am Rhein besticht. Sie erhielt als einer der ersten Orte am unteren Niederrhein bereits im Jahre 1228 Stadtrechte. An der Rheinpromenade, die sicherlich zu den schönsten ihrer Art in Deutschland zählt, wurde die Stadtmauer von unseren mittelalterlichen Vorfahren auch zum Zwecke des Hochwasserschutzes hochgezogen.
Erneut überqueren wir den Rhein, diesmal mit der Fähre „Rääße Pöntje“, die uns auf der Reeser Schanz absetzt. Durch die linksrheinischen Auen und durch das Dorf Obermörmter gelangen wir in den Wallfahrtsort Marienbaum, wo wir auf den Alleenradweg treffen, der auf einer ehemaligen Bahntrasse Marienbaum mit Xanten verbindet. Da wir aber bereits in Xanten waren, folgen wir diesem bequemen Radweg nicht, sondern fahren am Fuße des Uedemer Hochwaldes in Richtung Uedem und weiter zum Ausgangspunkt unserer Radtour.
